Trainingsraum
Das Programm des eigenverantwortlichen Denkens und Handelns (Trainingsraummethode)
1. Regeln
Regeln unterstützen das eigenverantwortliche Handeln
Als bewährte Regeln im Unterricht werden angesehen:
• Ich höre zu, wenn andere sprechen.
• Ich melde mich und warte, bis ich aufgerufen werde.
• Ich passe im Unterricht auf und beteilige mich.
• Ich spreche und verhalte mich höflich.
• Ich gehe rücksichtsvoll mit anderen um.
• Ich achte das Eigentum anderer.
• Ich befolge die Anweisungen meiner Lehrerinnen und Lehrer.
2. Ziele:
• Reduzierung von Störungen
• Entspannter Umgang mit Störungen
• Ruhigere und sachlichere Reaktion auf Störungen
• Stressfreieres Unterrichten
• Verbesserung der Unterrichtsqualität
Bei der ersten Störung erfolgt ein Hinweis durch die Lehrkraft, mit der zweiten entscheidet sich der Schüler für den Trainingsraum! Prinzip: Bleiben oder gehen?
3. Trainingsraum
Was geschieht im Trainingsraum? Das Nach- und Durchdenken des eigenen Störverhaltens ist Sinn und Zweck des Aufenthaltes im Trainingsraum. Der Schüler hat hier Zeit und Muße, über sein Verhalten nachzudenken und erhält dabei Unterstützung von dem betreffenden Trainingsraumlehrer. Der Schüler soll dabei Ideen entwickeln, die es ihm ermöglichen, seine Ziele und Wünsche zu erreichen, ohne dass dabei die Rechte der anderen Mitschüler/innen verletzt werden.
Die Hilfen der Trainingsraumlehrer sind frei von Vorwürfen, Beschuldigungen und Strafmaßnahmen. Sie hören sich an, was vorgefallen ist, ohne im geringsten zu werten und sind nicht parteiisch. Ihr Arbeitsauftrag besteht darin, die Schüler zu Selbstreflexion und Übernahme von Verantwortung zu bringen. Sie sagen nicht, was die Schüler zu tun haben, sie lassen es sie selbst herausfinden. Der Plan, den die Schüler am Ende des Gesprächs formulieren, ist sichtbares Zeichen der Übernahme von Verantwortung.
Literaturhinweis: Bründel, Simon "Die Trainingsraummethode", Beltz 2007