Oberursel Einblicke in die Europäische Union und lebhafte Diskussionen über aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen prägten den EU-Projekttag am vergangenen Freitag, 9. Mai 2025 an der Erich Kästner-Schule. Staatssekretärin Katrin Hechler beehrte die Schule mit ihrem Besuch und stand den Schülerinnen und Schülern einer zehnten Realschulklasse Rede und Antwort. Auch Daniel Dietz, Vertreter des staatlichen Schulamts, wohnte der angeregten Diskussion bei, nachdem Schulleiter Julian Stey die Gäste willkommen geheißen hatte.
Im Fokus der Diskussion standen vielfältige Themen, die die Jugendlichen bewegen und die aktuelle politische Landschaft Europas prägen. Von der direkten Relevanz der Europäischen Union im Alltag junger Menschen über die angespannte Sicherheitslage in Europa und Deutschland bis hin zu den gegenwärtigen Herausforderungen für die Demokratie – die Bandbreite der angesprochenen Punkte war groß. Namen wie Donald Trump, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan fielen im Zusammenhang mit der Zunahme anti-demokratischer, imperialistischer Ambitionen weltweit. Die Schülerinnen und Schüler zeigten reges Interesse an der EU als Wirtschaftsbündnis und Friedensprojekt und stellten zahlreiche Fragen.
Die Vorteile der EU, Möglichkeiten zur Stärkung der Union, der Fachkräftemangel sowie Sicherheitsaspekte und Kontrollmechanismen der EU wurden ebenso thematisiert, wie die Angst vor einer Rückkehr zu Nationalstaaten und deren mögliche Konsequenzen. Auch der Umgang mit Rassismus, die Waffenlieferungen an die Ukraine und die Notwendigkeit zur Aufrüstung wurden diskutiert.
Staatssekretärin Hechler zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Schülerinnen und Schüler. Sie appellierte an die Jugendlichen, Beteiligungsformate zu nutzen und zu erkennen, dass sich ihr Einbringen lohnt. „Entdeckt eure Talente, macht Praktika, nehmt Angebote zur Berufsorientierung an und haltet zusammen!“, ermutigte sie die jungen Menschen. „Qualifiziert euch, denn die Initiative der jungen Generation ist gefragt. Das Leben ist spannend und Lernen ist ein langer, fortlaufender Prozess.“
Abschließend skizzierte Hechler ihre Vision für Europa: ein wirtschaftlich starkes Europa, orientiert an der EU-Charta, in dem die Demokratie gestärkt wird. Sie betonte, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, sondern von einem kollektiven Diskurs lebe und dass es ein Bewusstsein dafür brauche, dass politische Prozesse Zeit benötigen. Ihr Wunsch ist ein Klima des Friedens, der Toleranz und des Zusammenhaltes, denn „die Welt braucht ein starkes Europa“.
Der Besuch der Staatssekretärin und die intensive Auseinandersetzung mit europäischen Themen hinterließen bei den Schülerinnen und Schülern der Erich Kästner-Schule einen nachhaltigen Eindruck und unterstrichen die Bedeutung der politischen Bildung für junge Menschen.